KOMMENTAR: Partei vor Geschlecht
■ Kein Frauenbündnis für Frauenförderung
Es hätte doch nichts gekostet. Die „Richtlinie“ zur Frauenförderung ist völlig unverbindlich. Daß sie in ihrer jetzigen Form „nichts bringt“, das haben die Vertreterinnen aller Fraktionen gestern ausdrücklich bestätigt. Nur ein bißchen schärfer sollte sie werden, Sanktionen standen nicht zur Debatte.
Da hätten die Frauen rechts und links doch mal ein bißchen frech – ohne großes Risiko und prima kostenneutal – ein Zeichen setzen und für den recht harmlosen CDU-Antrag die Hand heben können. Das große versprochene radikale SPD –Frauenfördergesetz der Zukunft darf ja trotzdem auf den Tisch der Bürgerschaft.
Von „fraktionsübergreifenden Frauenbündnissen“ haben manche der neuen weiblichen SPD-Abgeordneten geschwärmt, bevor sie im Parlament waren. Keine weibliche und erst recht keine männliche sozialdemokratische Hand rührte sich gestern, wenn eine Rednerin von CDU oder Grünen sprach. In Bonn hat es inzwischen Frauenbündnisse quer zu den Fraktionen gegeben; in Bremen ist es eben noch nicht so weit. Schade: Frau hätte mal üben können, für größere Gelegenheiten.
Susanne Paas
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen