Afrika-Gipfel zum Angola-Konflikt

■ Schwarzafrikanische Staaten schalten sich in den Angola-Konflikt ein / Konferenzthema: Innerer Friede Angolas

Libreville (afp) - Nach den monatelangen, zuletzt stockenden Vierparteien-Gesprächen zur Beendigung des Angola-Konflikts schalten sich jetzt erstmals nicht direkt beteiligte afrikanische Staaten ein. In Gbadolite, Zaire, treffen heute die Präsidenten von Zaire und Südafrika, Mobutu Sese Seko und Pieter W.Botha zusammen. Zur gleichen Zeit findet in Franceville (Gabun) ein weiterer Gipfel statt: Teilnehmer sind die Staatschefs Jose Eduardo Dos Santos (Angola), Denis Sassou Nguesso (Kongo) und als Gastgeber der gabunische Präsident Omar Bongo.

Zwar betont man in Gabuns Hauptstadt, beiden Treffen liege keine „konzertierte“ Aktion zugrunde, als gemeinsames Ziel wird jedoch die Vorbereitung eines innerafrikanischen Gipfels zur Befriedung Angolas genannt.

In Gabun dürfte der „innere“ Frieden Angolas Hauptthema sein, nachdem sich Angola, Kuba und Südafrika unter US -Vermittlung und stillschweigendem Einverständnis der Sowjetunion in den letzten Monaten zumindest über den „äußeren“ Rahmen des Konflikts teilweise verständigen konnten. Nach vier Verhandlungstagen war am Donnerstag in der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville die siebte Runde der Vierparteien-Gespräche beendet worden. In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigten die Anwesenden ihre „feste Absicht“, die verbleibenden Probleme zu lösen. Ferner bestätigten sie ihre „Empfehlung“ an den UN-Generalsekretär, den 1. November als Termin für das Inkrafttreten der Resolution 435 des UN-Sicherheitsrates festzulegen. In dieser werden die Unabhängigkeit Namibias und freie Wahlen gefordert. Haupthindernis bleibt der Zeitplan für einen Rückzug der 50.000 kubanischen Soldaten aus Angola. Pretoria koppelt bislang die Frage einer Unabhängigkeit für das von ihm verwaltete Namibia mit einem genauen Zeitplan für den kubanischen Rückzug.

Wenn die „äußeren“ Fragen geklärt sind, wollen sich die Gipfelteilnehmer der Lage in Angola zuwenden, wie sie sich vor 13 Jahren zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit darstellte. Die rechte Untergrundbewegung UNITA - unterstützt von Washington und Pretoria - wirft der derzeitigen marxistischen MPLA-Regierung vor, sich unrechtmäßig an die Macht gebracht zu haben und will in Luanda mitregieren.