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War was?

Programmdiskussion und Kandidatennominierung der AL  ■ K O M M E N T A R

Was die Alternative Liste derzeit am deutlichsten charakterisiert, ist der unbedingte Wille zur Einigung. Es grenzt an Fanatismus, wenn Kontroversen, die noch vor zwei Wochen die Partei zu spalten drohten, heute mit Formelkompromissen bereinigt werden. Nach ängstlichen Blicken in Richtung Hessen und Hamburg beschwören zwei Seiten, die sich kürzlich noch wechselseitig als „grüne mittelständische Yuppies“ und „linksradikale Sektierer“ beschimpften - die Mitglieder, sie sollen dem Programm zustimmen. Diese tiefe Kluft wollten beide Seiten für den Nachmittag der Kandidatennominierung mit Planken, so brüchig sie auch sein mögen, überbrücken.

Und die drei Dutzend, die für ein Mandat im Abgeordnetenhaus in die Bütt gingen - sagten folgerichtig auch kein programmatisches Wort. Vergeblich warteten die Mitglieder auch auf ein Wort zum Umgang mit den Mächtigen, sprich dem Senat. Es schien, als kandidierten sie, um eine Lobby für die Partikularinteressen ihrer jeweiligen Klientel zu sein. Gewählt wurden schließlich wie in jeder Partei, Personen. Und zwar eine Mischung, die offenbar den beschworenen Minimalkonsens trägt.

Die Alternative Liste hat sich auf der MVV als durchaus realitätstüchtig erwiesen. Sie nominierte KandidatInnen, bevor sie das Wahlprogramm verabschiedete und setzte eine Kandidatin auf die Liste, die schon vier Jahre in einem Bezirksparlament saß. Daß dies sowohl basisdemokratischen Vorstellungen widerspricht, als auch gegen die Satzung verstößt, störte die ALer nicht. Pragmatismus in der Praxis

-doch Prinzipien werden deshalb nicht aufgegeben und werden noch lange zeitraubende Stolpersteine bleiben.

Brigitte Fehrle

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