Wo angeln sie denn?!

■ Iglo kapituliert - kein Fisch mehr aus der schmutzigen Nordsee / Kommentar vom Fischinstitut: Alles Quatsch

Berlin(dpa/taz) - Keine Fischstäbchen mehr aus der Nordsee? Der Marktführer für Tiefkühlfisch, Langnese-Iglo, will nicht mehr im Trüben angeln. Auslöser für den Verzicht auf jährlich 3.000 Tonnen Nordseefische, die schon seit längerem nur noch aus dänischen Gewässern stammen, sei die Verunsicherung der Verbraucher angesichts der Verschmutzung der Nordsee gewesen, ließ ein Firmensprecher von den fernen Färöer-Inseln verlauten. Nur bei Schollen wird der Endverbraucher weiterhin als Deponie für die im Fisch angereicherten Schadstoffe herhalten müssen. Da gebe es keine Alternative zu Nord- und Ostsee, so der Iglo-Sprecher. Der Konkurrenz aus Bielefeld (Dr. Oetker) geht ihr „kleineres Fischsortiment“, (Oetker-Sprecher Rolf Mühlmann) ohnehin nur vor Labrador und Grönland ins Netz. Die Nordsee, kein Thema also in Bielefeld.

Dafür aber umso mehr in Bremerhaven: „Alles Quatsch“, meint das Fischwirtschaftliche Marketing-Institut zum Rückzug des Branchenführers Iglo. „Fisch aus der Nordsee kann ohne Bedenken gegessen werden“, lassen die Fischvermarkter einen Veterinär und Professor sprechen.

Langnese-Iglo ist eine Tochter des Waschmittelgiganten Unilever. Dieses Schicksal teilt der Tiefkühlproduzent mit der Fisch-Imbiß-Kette mit dem frischfischversprechenden Namen „Nordsee“. Und wo lassen die angeln?

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