piwik no script img

Um die Giftkippe Dreieich brodelt's

Dreieich/Frankfurt (taz) - In einem nördlich der dioxinbelasteten Hausmülldeponie Dreieich-Buchschlag gelegenen Kontrollbrunnen wurden Schadstoffe entdeckt. Wie der Dreieicher Bürgermeister Abeln (CDU) am Dienstag abend in einer Stadtverordnetenversammlung mitteilte, ist noch nicht im Detail geklärt, um welche Stoffe es sich handelt und in welcher Konzentration sie vorhanden sind. Nach Meinung des Vorsitzenden des Grünen-Ortsvereins, Dieter Schmidt, „ist die erst vor drei Jahren zur Abdichtung der Deponie eingbrachte Beton-Schutzwand nicht dicht“.

Neuer Streit zeichnet sich um weitere Untersuchungen der Deponie ab: Während der für die Deponie verantwortliche Frankfurter Umweltdezernent Daum (CDU) umfangreiche Analysen erst nach dem Verfüllungsende 1990 in Aussicht stellte, bestehen die Dreieicher Stadtverordneten auf sofortigen Maßnahmen. Notfalls sollen weitere „Beprobungen vor dem Verwaltungsgericht durchgesetzt werden“, resümiert Schmidt den einstimmigen Beschluß. Gleichwohl richtet er schwere Vorwürfe an den Magistrat: „Obwohl im Vertrag mit der Stadt Frankfurt eindeutig festgehalten wurde, daß Dreieich jederzeit Analysen der Deponie vornehmen kann, machte der Magistrat davon keinen Gebrauch.“ Offensichtlich wollte man gar nicht wissen, was in der Deponie alles chemisch vor sich hin brodelt, meint der Grüne.

m.b.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen