Laser gegen Tätowierungen

■ Die Hautklinik Hannover-Linden entfernt Tätowierungen durch Laserstrahlen, Schleifen oder Operieren / Kosten zwischen 20 und 1.000 Mark / Kassen eratten nur in Ausnahmefällen

Pantherköpfe in grellen Farben, Kreuze mit scharfen Konturen und Rosen in Originalgröße können kleine Kunstwerke sein. Doch nicht jede, die sie sich einst unter die Haut ritzen ließ, will sie noch länger behalten. Viele hoffen dann auf die Heilkünste der Ärzte, um einst Gewünschtes wie einen lästigen Hautfleck entfernen zu lassen.

„Niemand sollte mit der Illusion zu uns kommen, das Entfernen von Tätowierungen sei mit Laserstrahlen völlig schmerzfrei und in kürzester Zeit durchzuführen. Auch eine völlig narbenfreie Entfernung ist in keinem Fall möglich“, sagt die Ärztin Dagmar Neukam von der Hautklinik in Hannover -Linden.

In der Lindener Hautklinik wird nach eingehender Besprechung entschieden, ob die Behandlung mit Hilfe eines Lasers, der Schleiftechnik oder durch operatives Herausschneiden vorgenommen wird. Laientätowierungen dringen tiefer in die Haut ein als maschinengestochene. Daher müssen hier unterschiedliche Behandlungsmethoden angewandt werden.

Das hochtourige Schleifen eignet sich am besten für großflächige, maschinengestochene Tätowierungen, da hierbei die Farbpigmente meist in einer relativ oberflächigen Schicht der Haut liegen. Geschliffen wird grundsätzlich nur stationär. Anders ist es bei großflächigen Tätowierungen, deren Pigmente tiefer unter der Haut sitzen. Hier sind mehrere ambulante Sitzungen im Abstand von jeweils drei Monaten nötig, bei denen der CO-2-Laser eingesetzt wird.

Bei kleineren, tiefer sitzenden Pigmentierungen kann ambulant unter lokaler Betäubung das Pigment vollständig verdampft werden. Für größere Tätowierungen sind meist mehrere Operationen notwendig, die in einem Abstand von mindestens einem halben Jahr gemacht werden können.

Bei stationären Behandlungen gilt der Krankenhaustarif von etwa 200 Mark. Bei ambulanten Behandlungen in der Lasertherapie beginnt die Preislage bei etwa 20 Mark. „Mehr als 1.000 Mark haben wir bislang noch für keine Entfernung abgerechnet“, sagt Hautarzt Henning Platschek, der

vor allem mit der Laser-Therapie arbeitet.

Nur in ganz besonderen Fällen kann die Krankenkasse die Kosten für eine Entfernung der Tätowierung tragen. Etwa, wenn ein junger Mensch Schwierigkeiten bei der Eingliederung in einen neuen Beruf bekommen kann, weil seine Unterarme und Hände stark tätowiert sind. Damit die Kasse zahlt, sind jedoch einige Gutachten erforderlich, die die Dringlichkeit der Entfernung beweisen.

Ablehnend stehen die Lindener Hautärzte Laienbehandlungen gegenüber. Dabei werden Flüssigkeiten unter die Haut gespritzt, die eine Entzündung hervorrufen sollen. So soll die Farbe mit herausgeeitert werden. Diese Behandlungsmethode ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht zu vertreten. Auch auf die möglichen Risiken bei der Tätowierung weisen die Ärzte hin. Insbesondere bei unsauberer Arbeitsweise kann es zu Hautschwellungen und Infektionen kommen. Die Gefahr einer Aids-Infizierung sei ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Kerstin Henkel/dp