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Längst geplatzt-betr.: "RAF zum Dialog-Vorschlag: Entweder alle oder keiner", taz vom 8.8.88

betr.: „RAF zum Dialog-Vorschlag: Entweder alle oder keiner“, taz vom 8.8.88

Obwohl der taz Berlin seit dem 20.8. eine Kopie der Absage an Vollmer u.a. vorliegt - und diese schon vorher eigentlich bekannt war - in der es knapp und deutlich heißt, daß ich weder an einem „Gespräch“ teilnehmen werde, noch etwas mit „Versöhnungs„- oder „Amnestiekampagnen“ zu tun haben möchte, tut sie in Artikeln (zum Beispiel mtm am 29.8.) weiter so, als wären die angesprochenen Gefangenen in NRW alle grundsätzlich bereit, an einem „Dialog“ teilzunehmen, dieser sei nur eine Frage der Bedingungen und der Anzahl der teilnehmenden Gefangenen. Des weiteren spricht die taz nur von „RAFlern“ und unterschlägt damit, daß sowohl das politische Spektrum der Gefangenen etwas reichhaltiger ist, als auch, daß die Ablehnung solcher „Dialoge“ viel breiter ist und sich nicht auf Gefangene aus der RAF beschränkt. Während die 'FR‘ am 24.8. und 2.9. (Leserbrief) über die Absage berichtete, will die taz anscheinend durch Verschweigen den Eindruck erwecken, in dem „Dialog-Ballon“ sei noch Luft. Ich würde dagegen sagen, daß diese Blase längst geplatzt ist.

Klaus Viehmann, JVA Werl

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