Contra gespalten

■ Gemäßigte Contra-Führer unter Alfredo Cesar wollen die Waffen strecken / Bildung einer Koalition der Mitte angekündigt

San Jose (afp/ap) - Gemäßigte Führer der nicaraguanischen Contras haben am Wochenende die Aufgabe des bewaffneten Kampfes und die Bildung einer Demokratischen Koalition der Mitte (CCD) angekündigt, die sich dem politischem Kampf verschrieben hat. Die Ankündigung erfolgte, nachdem die „Washington Post“ am Freitag berichtet hatte, US-Präsident Ronald Reagan habe seine jahrelangen Bemühungen um eine militärische Hilfe für die Contras aufgegeben. Die neue Gruppierung hat vor, sich in den politischen Prozeß in Nicaragua zu integrieren und an Wahlen teilzunehmen.

Zu den Gründern der neuen Demokratischen Koalition der Mitte (CCD) gehört Alfredo Cesar, Mitglied des Direktoriums des Dachverbandes Nicaraguanischer Widerstand (RN). Nach seinen Angaben gehören der neuen Organisation fünf der neun im RN vertretenen politischen Gruppierungen an. In einer ersten Mitteilung der CCD am Freitag heißt es: „Der Krieg biete zur Zeit keine Lösung für die Probleme Nicaraguas.“

Die neue Bewegung kritisierte gleichzeitig die Rechten in der RN, die versuchten, die Führung in der Contrabewegung an sich zu reißen, aber nicht die Fähigkeiten oder Inspiration hätten, Lösungsmöglichkeiten vorzulegen. Wie es in der in San Jose veröffentlichten Erklärung der neuen Koalition weiter hieß, wolle die CCD, ohne sich von der RN abzukoppeln, nach einer Lösung für den Konflikt in Nicaragua suchen.

Der Contra Roberto Ferrey warf dem neuen Demokratischen Zentrum daraufhin vor, die Widerstandsbewegung zu unterminieren. Die Koalition helfe nur den Sandinisten.