Jansen-Werft droht Versteigerung

■ Werftarbeiter wollen sich wehren und das Tor sperren / Sie fordern eine „Zukunftswerkstatt Jansen“ mit öffentlichen Geldern / Aber: Gläubigerbank verlangt Wucherpreis

Was die Werftarbeiter seit anderthalb Jahren zu verhindern suchten, am kommenden Montag soll es Wirklichkeit werden: Die Jansen-Werft in Leer kommt unter den Hammer. So jedenfalls will es der Konkursverwalter, der Bremer Rechtsanwalt Richard Schulze. In der „Ostfriesen-Zeitung“ und in überregionalen Wirtschaftszeitungen ließ er den Auktionstermin öffentlich bekanntmachen.

Seitdem die Jansens mit ihrer Werft im April 1987 Konkurs gingen, kämpft die Belegschaft um die Erhaltung des Betriebes. Ihre Hoffnung bis vor kurzem: das Land Niedersachsen und die Stadt Leer würden ihren Betrieb übernehmen. Beraten vom „Spur-Institut“ der Freien Universität Berlin sollte eine „Zukunftswerkstatt Jansen“ entstehen mit neuen Umweltschutz-Produkten. Doch die Norddeutsche Landesbank,

Hauptgläubigerin und damit faktisch Eigentümerin der Werft, verlangte mehr als acht Millionen Mark für Hallen und Maschinen. Das mochten die „öffentlichen Hände“ nicht ausgeben.

Dennoch: Die drohende Versteigerung wollen die Schiffbauer nicht hinnehmen. Ihr Gegenmittel: „Körperliche Anwesenheit“, wie gestern einer von ihnen sagte. Mindestens das Tor soll gesperrt werden.

mw