Wiederholungstäter

■ Iranischer Fotograf wurde während der Anti-Evren- Demonstrationen von Zivilbeamten zusammengeschlagen

Am Rande der Demonstration gegen den türkischen Militärdiktator Evren am letzten Mittwoch kam es erneut zu brutalen Übergriffen der Polizei gegen einen iranischen Staatsbürger, der als freier Pressefotograf tätig ist. Er wurde neben dem Protestzug von einem Trupp Polizisten in Zivil gepackt und in eine Wanne geschleppt. Gegenüber der taz berichtete der Fotograf, daß er überhaupt nicht gewußt habe, daß es sich dabei um Polizisten handeln könnte. Er habe vielmehr gedacht, eine Bande Neonazis wollte ihm die Kamera entreißen. Auch habe er diesen Trupp überhaupt nicht fotografieren wollen. Im Polizeiwagen seien ihm dann Handschellen angelegt worden und er habe sich auf den Boden legen müssen. Die Polizisten hätten ihn geschlagen und getreten, sodaß seine Lippe aufgeplatzt sei, berichtet der Fotograf.

Nach der Festnahme des Mannes an der Otto-Suhr-Allee gegen 20 Uhr hatte die Demonstrationsleitung entschieden, erst dann weiter zu gehen, wenn der Mann wieder frei sei. Nach Verhandlungen mit dem Einsatzleiter der Polizei kam der Fotograf dann auch wieder zurück.

Die Polizei hat Anzeige wegen Körperverletzung gegen den Mann gestellt. Die „Tatwaffe“, der Fotoapparat, wurde als Beweismittel beschlagnahmt. Für die Polizei gilt inzwischen der Blitz aus einem entsprechenden Gerät als Körperverletzung.

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