Claus Dittbrenner

Bild Nr-2

Bremen 2.000? Das sind ja nur 12 Jahre. Aber da gibt es eine ganz hehre Utopie. Eine Stadt voller Liberalismus, ohne Polizei, Einvernehmen zwischen Deutschen und Ausländern . Aber wir wollen ja eine Prise Realismus. Ich würde mir wünschen, daß wir die politischen Brüche zwischen Ökologie und Ökonomie gelöst haben. Daß wir in der Weser wieder Lachse finden. Daß die Flächen für Natur- und Landschaftsschutz die gleichen sind, die wir heute vorfinden. Daß wir es geschafft haben, ohne Vorurteile auf die Menschen zuzugehen. Daß es uns gelingen möge, in dieser schönen Stadt die alten Häuser zu bewahren. Daß die Ausländer so integriert werden wie die Deutschen. Wir sind an der Nahtstelle uns durchzuringen, viele Dinge nicht mehr so zu machen, wie wir das vielleicht früher wollten.

Es wird mit Sicherheit zu wenig über Utopien gesprochen, weil man immer wieder aufgefressen wird von der unsäglichen Fülle von Terminen. Für Utopien bleibt da nur die freie Zeit, z.B. der Urlaub. Mir jedenfalls geht das so. Und bei der finanziellen Lage, da haben wir die Schere wahrscheinlich schon im Kopf. (taz)