Sicher...

■ ...wie die Bank von England

Als Bauunternehmer Landsberg seinerzeit der „Mythos Berlin GmbH“ ein Darlehen von 100.000 Mark gab, versicherten ihm die Kulturmacher: „Da steckt der Senat hinter. Das ist so sicher wie die Bank von England.“ Das Geld ist futsch und „Mythos“ bankrott. Gewichtig wie die Bank von England liegt allerdings noch die Dampflokomotive des Künstlers Wolf Vostell in Rückenlage auf dem brachen Acker am Anhalter Banhof.

Bauunternehmer halten sich bekanntlich ans Reele: So ließ Landsberg nach dem „Mythos„-Pleitegang Vostells rostiges Eisen sicherheitsübereignen, hat jetzt eine Eisenbahn und jede Menge Probleme damit. Das gute Stück soll nämlich „schleunigst runter von unserem Gelände“ (Bezirksamt Kreuzberg), aber: “...haben wir nichts mit zu tun“ (Kultursenatssprecher Dieterici). Wer räumt sie ab, die Lok, und wohin? “...nicht auf unseren Hof“, ließ schon vor längerem das Museum für Verkehr und Technik wissen.

Und doch will sie einer haben: Der S.T.E.R.N. -Gewerbebeauftragte Jürgen Gutmann würde sie gerne ins südöstliche Kreuzberg holen und am Döblin-Platz an der Mauer in aufrechter Haltung aus dem Kreuzberger Boden brechen lassen (Spötter: ...als Symbol einer der „behutsamen Stadterneuerung“ innewohnenden Strotzkraft). Freilich: Da ist nun wieder der Künstler vor, und der hat die Urheberrechte. Gönner Landsberg, der nach eigenem Bekunden schon als Kind so eine Lok haben wollte, ist das Schaffnern gründlich vergangen: „Hat das Ding nun Geldwert, Sicherheitswert, Kunstwert oder Schrottwert?“ Letzteren hat der rostige Scherben ganz bestimmt: an die 10.000 Mark heißt es.

H&H