Taifun „Ruby“ über Manila

■ Wirbelsturm „Ruby“ bringt Philippinen Tod und Verwüstung / Fähre mit 500 Menschen in stürmischer See gesunken / Anzahl der Opfer bisher unklar / Schulen und Behörden geschlossen

Manila (dpa) - Eine philippinische Fähre mit rund 500 Menschen an Bord ist in der vom Taifun „Ruby“ aufgepeitschen See unweit der zentralphilippinischen Insel Maspate gesunken. Unterdessen hat der seit Anfang der Woche über den Philippinen tobende Taifun nach am Dienstag in der Hauptstadt Manila vorliegenden unvollkommenen Berichten zufolge mindestens 42 Menschenleben an Land gefordert und Zehntausende von Bewohnern obdachlos gemacht.

Sowohl die philippinische Küstenwacht als auch der Schiffseigner „Sulpicio Lines“ bestätigten am Dienstag den Untergang der Fähre rund 480 Kilometer südöstlich der Hauptstadt. Sulpicio-Direktor Carlos Go sagte am Sitz der Reederei in Cebu, daß das Schiff nach Angaben von Überlebenden am Montag gegen 15 Uhr Ortszeit gesunken sei. Das Schiffswrack konnte bisher nicht gesichtet werden. Laut Go gelang es mindestens acht Personen, sich schwimmend auf die Insel Maripii zu retten. Auch gebe es Berichte über eine noch unbekannte Zahl von weiteren Überlebenden des Schiffsuntergangs.

„Ruby“ tobte am Dienstag über Manila und anderen Teilen der Hauptinsel Luzon, die zu den wichtigsten Agrargebieten der Philippinen gehören. In der Hauptstadt blieben die Schulen und ein Teil der Behörden geschlossen, als der Taifun vor allem in Elendsvierteln zahlreiche Behelfsunterkünfte zerstörte sowie in verschiedenen Stadtteilen Telefon- und Stromleitungen zerfetzte, reihenweise Bäume entwurzelte und andere Sachschäden anrichtete. Nach Schätzungen der Behörden wurden allein in Manila rund 15.000 Bewohner obdachlos. In Manila fiel am Dienstag in mehreren Stadtteilen der Strom aus. Wolkenbruchartige Regenfälle setzten ferner Teile der Hauptstadt unter Wasser und ließen den Pegel des Flusses Marikina bedrohlich ansteigen. Das Militär setzte Hubschrauber und Amphibienfahrzeuge bei der Bergung von mehreren hundert Menschen ein, die sich vor dem Hochwasser auf Dächern oder Bäumen in Sicherheit gebracht hatten.