„Gröpeln“ hat Wasser unterm Kiel

■ Bremer Fährschiff in Nicaragua wieder im Einsatz / Bisher lag sie fest: zu wenig Wasser / Nach den katastrophalen Regenfällen ist sie wieder fahrbereit / Evakuierungs-Einsätze

Die „Gröpeln“ fährt wieder. Das kleine Bremer Fährschiff hatte fast zwei Jahre in einer stillen Bucht des Rio San Juan gelegen und konnte wegen des niedrigen Wasserstandes nicht auslaufen. Doch die katastrophalen Regenfälle der letzten Wochen, die Deiche brechen ließen und Städte überschwemmten, haben die Gröpeln wieder flott gemacht. In den letzten Tagen wurde sie bereits eingesetzt.

Dorfbewohner, die an den Ufern des Nicaragua-Sees durch Sturm und Fluten in Not geraten sind, konnten mit der „Gröpeln“

evakuliert werden. Auch Baumaterial wurde auf der kleinen Barkasse verschifft.

Die „Gröpeln“ diente in Bremen als Fährschiff zwischen Pusdorf und der AG Weser. Doch als die Tradionswerft 1983 geschlossen wurde, verschenkte die Stadt Bremen die „Gröpeln“ an das bedrängte Nicaragua. Kaum dort angekommen, fiel das Schiff einem Contra-Angriff zum Opfer. Die von den USA unterstüzte Guerilla schoß das Schiff auf dem Rio San Juan leck.

Doch Bremer Solidaritätsgruppen sorgten damals für eine

sachgemäße Reperatur der „Gröpeln“: Ingenieure und Schiffbauer flogen nach Nicaragua und reparierten das Schiff an Ort und Stelle. Im Herbst des vergangenen Jahres war es dann erstmal wieder flott.

Doch fahren konnte es nicht. Die Regenzeit im Oktober und November des letzten Jahrs brachte viel weniger Wasser als üblich. Nach einem Jahr Reparaturzeit verbrachte das weitgereiste Bremer Schiffchen ein weiteres Jahr im Wartestand. Der ging nun vor wenigen Tagen zu Ende.

mw