Der Deal ist geplatzt

Pressestimmen zum „Tornado-Geschäft“  ■  'Frankfurter Rundschau‘

„Erstaunlich ist die Unverfrorenheit, mit der die Regierung zugibt, den Grundsatz, Waffen auf keinen Fall an Kriegsgegner Israels zu liefern, über Bord gekippt zu haben. Allerdings müssen die Herren das mit schlechtem Gewissen getan haben - das läßt noch hoffen. Seit Juni haben sie über den Handel dichtgehalten, und hätte nicht irgend jemand der „Tageszeitung“ die Vorlage der Kreditanstalt zugespielt, dann wäre die Genehmigung wohl glatt über die Bühne gegangen.

Nun scheint Stoltenberg den Rückzug einzuleiten, nachdem sich der Koalitionspartner FDP auf die andere Seite geschlagen hat und der Kredit auch unter Christdemokraten nicht gerade auf Freude gestoßen ist. Die CDU wird jetzt wohl abwägen, ob es sich für sie lohnt, im Dienste ominöser Sicherheitsinteressen die Alleinverantwortung für die Aufrüstung der Jordanier zu übernehmen. Sie sollte auch über die Geschmacklosigkeit nachdenken, daß der Kredit am 9.November beschlossen werden soll, auf den Tag 50 Jahre nach der Pogromnacht der Nazis gegen die Juden.“ 'Aachener Nachrichten‘

„Kann denn wirklich das Geschäft der Maßstab aller Dinge sein? Müssen alle Hemmungen über Bord gehen bei der Aussicht auf fette Gewinne? Es ist das Verdienst der Freien Demokraten, sich quergelegt zu haben. Ohne den Einspruch des FDP-Vorstandes, so steht zu befürchten, wäre der Bundesfinanzminister wohl kaum zu bewegen gewesen, die „neuen Gesichtspunkte“ - die so neu nun wirklich nicht waren - noch einmal zu überdenken. (...)