Euler will im Rathaus bleiben

■ Chef der Senatskanzlei dementiert heftig das Gerücht, er wolle Vorstandsmitglied der Stadtwerke werden / Nur als Aufsichtsrat Kritik am Stadtwerke-Vorstand geübt

„Das finde ich wirklich ein starkes Stück!“ Der Chef der Senatskanzlei, Hans-Helmut Euler, nahm gestern alle Kraft zusammen, um gegenüber der taz ein Gerücht zu dementieren, daß der Weserkurier in seiner Ausgabe vom Samstag veröffentlicht hatte: „Ich habe überhaupt kein Interesse und werde das auch in zehn Jahren nicht haben Vorstandsmitglied der Bremer Stadtwerke zu werden.“

Das Gerücht, daß Euler genau dies im Sinn habe, geht auf ein Flugblatt der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG) zu

rück. Darin wird behauptet, Euler, der Mitglied des Aufsichtsrats der Stadtwerke ist, habe ein Sitzungsprotokoll im Nachhinein durch eine Äußerung ergänzen wollen, die er nie getan habe. Dies beweise sein Interesse, sich künftig mehr bei den Stadtwerken zu engagieren. Zudem sei seine Position im Rathaus angeschlagen, denn Euler war zu Zeiten Aribert Gallas Senatsdirektor im Gesundheitsressort und damit eigentlich verantwortlich für die Kontrolle des skandalumwitterten Klinik-Verwaltungschefs.

Euler bleibt jedoch dabei, daß

er in dem Protokoll des Aufsichtsrats der Stadtwerke nur wiederfinden wollte, was er in der Sitzung tatsächlich gesagt habe: Nämlich eine Kritik daran, daß der Stadtwerke -Vorstand bei den Überlegungen zu einem Atomstrom-Ausstieg Bremens nicht genügend mit dem Energiebeirat kooperiert habe (taz berichtete). „Das scheinen einige Leute nicht gerne zu hören“, erklärte sich Euler gestern gegenüber der taz das Gerücht, daß er selber „übrigens noch nie gehört“ habe.

Ase