Dem Favoriten unterlegen

■ Volleyball: Hamburger SV - VdS Berlin 3:1 / Die Berliner Saunafreunde stehen dennoch gut da: Tabellenführer / Mittelangreifer Sven Eggert: „Hauptsache, es bringt Spaß“

Die Sensation blieb aus. Die Volleyballer des VdS Berlin unterlagen im Spitzenduell beim Meister, dem Hamburger SV, deutlich und verdient mit 1:3. Sie bleiben dennoch Tabellenführer.

Nicht zufällig steht die Truppe von Trainer Kaweeh Niromaand diese Saison so gut. Mit Sven Eggert und David Schüler, beides Ur-Berliner, bilden zwei Nationalspieler das Rückgrat der Mannschaft. Mitte der letzten Spielzeit gesellte sich John Hedlund zum VdS. Josef Novotny, neuer Star der Truppe, kam im August an die Spree, er spielte vorher als Vollprofi in Italien.

Beim VdS wurde durch Beppo Novotny die Annahmeschwäche der letzten Spielzeit behoben. Im Angriff ist der Linkshänder eine sichere Bank für jedes Zuspiel. Mit einer überraschenden Variante eröffnete Trainer Niromaand die neue Saison. Der Zuspieler im Nationaltrikot, Sven Eggert, spielt nun Mittelangreifer im Verein. „Beim VdS spiele ich, wo ich gebraucht werde, und weil's mir Spaß macht, ist die Position so ziemlich egal.“

Wenn Helmut Schön den Günther Netzer ins Tor gestellt hätte, wäre der Effekt ungefähr zu vergleichen gewesen. Hat der VdS noch einen zweiten Spielmacher? Aber sicher hat er. Zwar erinnert Thomas Brall eher an Felix Magath, aber der war ja auch erfolgreich. Ohne den Schatten von Sven Eggert im Rücken spielt Brall, der in der vergangenen Saison nur die Nummer zwei war, frei auf.

Sven Eggert sah die Aussichten für das gestrige Spiel folgendermaßen: „Die Niederlage gegen Paderborn ist eher schlecht für uns. Der HSV hat zu Saisonbeginn öfter mal einen Ausrutscher. Aber deswegen kann man nicht davon ausgehen, daß so gute Volleyballer (Braack, Voß, Mackerodt) über Nacht das Spielen verlernt haben.“ Das Endergebnis spricht Bände. Ein Meister fällt nicht so schnell vom Himmel.

I.K.