Theorie-Bedarf

■ Netzwerk feiert Geburtstag mit dreitägigem Seminar zum Nachdenken / Bedürfnis nach Theorie und Perspektiven

Rund 150 Leute aus alternativen Betrieben, Projekten und den verschiedenen Netzwerk-Niederlassungen waren am Wochenende der Einladung des Berliner Netzwerks und des Bildungswerks für Demokratie und Umweltschutz gefolgt, um eine Bestandsaufnahme des alternativen Innenlebens nach zehn und mehr Jahren Existenz zu machen. Die dreitägige Tagung im Mehringhof war aber keineswegs eine Geburtstagsparty im herkömmlichen Sinn. Eher im Gegenteil: ein Forum zur selbstkritischen Analyse der (nicht-beantworteten) Frage „Wie soll es weitergehen?“ und „Was ist an uns und unseren Projekten überhaupt noch politisch?“

Angesichts der allgemein herrschenden Ratlosigkeit und Orientierungslosigkeit gab es keine fertigen Patentrezepte für die Zukunft. Deutlich war aber das Bedürfnis zu spüren, wieder theoretisch zu diskutieren und ein Forum zu haben, auf dem die großen Fragen neu gestellt werden können.

Zum Beispiel: Sind die alternativen Projekte zu Nischen geworden oder sind sie noch eine gesellschaftliche Herausforderung? Was ist aus den Utopien der Anfangszeit geworden, welche gibt es für die Zukunft?

Trotz allem waren viele TeilnehmerInnen nicht unzufrieden. Zumindest wurde eine ganze Reihe von Problemen angesprochen, die vielen schon lange unter den Nägeln brannten - vom erschlagenden Projektalltag bis zur Rentenversorgung, von der Entpolitisierung und der Entsolidarisierung bis hin zum neuen revolutionären Aufbruch. Ausführliches am kommenden Mittwoch auf der Inland-Hintergrundseite.

bim