Bremen soll Apartheid boykottieren

■ Initiative fordert „Anti-Apartheid-Stadt“ / Mit 15.000 Unterschriften Bürgerschaftsbeschluß erwirken / Alle Nordsee-Häfen sollen Umschlag südafrikanischer Produkte boykottieren

Bremen soll „Anti-Apartheid-Stadt“ werden. Das jedenfalls fordert eine Initiative, zu der sich „Anti-Apartheid -Bewegung“, „Ev. Frauen gegen Apartheid“, die Gewerkschaften HBV, GEW, NGG, DJU, die Postgewerkschaft und die IG-Metall -Jugend zusammengetan haben. Als Signet wählten sie den Bremer „Kolonial-Elefanten“, dem sie in grün und gelb - den Farben der Befreiungsbewegungen - große Ohren anmalten. Ziel ist es mit 15.000 Unterschriften eine gemeinsame parlamentarische Initiative von Grünen und SPD an

zuregen, um dann in der Bürgerschaft erste Schritte zur „Anti-Apartheid-Stadt Bremen“ zu beschließen.

Neben dem Stopp der völkerrechtswidrigen Uran-Importe aus und Rüstungsimporte nach Südafrika über die Bremer Häfen steht auch eine internationale Hafenkonferenz auf der Forderungsliste. Mike Carden von der Liverpooler Transportarbeiter-Gewerkschaft erläuterte gestern deren Sinn: Seit 1987 verweigern die Liverpooler Hafenarbeiter den Umschlag von Südafrika-Uran. Doch der Boykott kann nur

Erfolg haben, wenn sich alle Nordsee-Häfen anschließen.

Erste Erfolge können vor allem die Frauen vorweisen, die seit elf Jahren für den Kauf-Boykott südafrikanischer Lebensmittel werben. Nach Hertie, Kaufhof und Reve hat nun auch Aldi schriftlich zugesichert, keine südafrikanischen Produkte mehr anzubieten.

Die „Anti-Apartheid-Stadt„-Initiative führt im November mehrere Veranstaltungen durch. Z.B. wird heute abend um 20 Uhr im Überseemuseum über „Regionale Kooperation im südlichen Afrika“ informiert.

Ase