Falsch zitiert-betr.: "Der Spaß am Konsum darf nicht verlorengehen", taz vom 8.11.88

betr.: „Der Spaß am Konsum darf nicht verlorengehen“,

taz vom 8.11.88

(...) Der Autor muß mich völlig falsch verstanden haben. Das, womit er mich zitiert, habe ich so nie gesagt. Ich bin auch keine Soziologin, sondern habe in Ökonomie promoviert und arbeite an einem Forschungsprojekt „Stadtökologie“ in Tübingen.

Mir ging es darum, aufgrund empirischer Befunde darauf hinzuweisen, daß sich ökologische Produkte in erheblicher Weise von Industrieprodukten unterscheiden. Und ich habe die Frage gestellt, ob nicht dies ein Grund dafür sein könnte, der unter anderem dazu führt, daß sie nicht in größerem Maße nachgefragt werden, obwohl dies ökonomisch rational wäre. Von den Merkmalen dieser Produkte habe ich eins besonders vorgestellt: die Selbst-Beteiligung. Würde eine Gesellschaft ökologisch wirtschaften, so habe ich geschlossen, dann wäre damit auch ein anderes Verhältnis von Produkten und dem, was wir bisher unter „Konsumtion“ verstehen, verbunden. Ich will niemanden aus seiner „traditionell passiven Rolle als Konsument“ herausholen.

Weil ich eben von einem anderen Verhältnis von Produktion und Konsumtion ausgehe, habe ich sogar bewußt vermieden, von „Konsumenten“ zu sprechen und statt dessen immer das Wort „Nutzer“ verwandt. Daß man diese Selbstbeteiligung im Prozß der Partizipation selbst erlernen muß, das waren die Schlußfolgerungen meiner Ausführungen.

Übrigens wird es eine Dokumentation der Tagung geben, in der man alle Beiträge nachlesen kann. Bestelladresse: IÖW, Giesebrechtstr. 13, 1000 Berlin 12.

Irene Schöne, Hamburg 50