Wagner im Mainzer Kandidatenrennen

Mainz (dpa) - Der rheinland-pfälzische Landtag wird in einer Sondersitzung am 24.11. auf Antrag der SPD-Opposition über Landtagsneuwahlen entscheiden. Der SPD-Landesvorsitzende und Fraktionschef Rudolf Scharping sagte, die Entscheidung über die politische Führung müsse in die Hand des Wählers zurückgelegt werden, nachdem die CDU den Landtagswahlkampf 1987 ganz auf die Person von Ministerpräsident Bernhard Vogel abgestellt habe. Bei der Suche der CDU nach einem Ministerpräsidenten-Kandidaten schien sich abzuzeichnen, daß der neue Landesvorsitzende, Umweltminister Hans-Otto Wilhelm, im Sinne seiner Glaubwürdigkeit entschlossen ist, sich nicht für das höchste Regierungsamt zu bewerben. Diese Haltung habe er auch in dem Gespräch mit Bundeskanzler Helmut Kohl am Mittwoch in Bonn vertreten, verlautete in Mainz. Die aktuelle Entwicklung, so Parteikreise, laufe derzeit offenkundig auf Finanzminister Carl-Ludwig Wagner (58) als Kandidaten für das Amt des Regierungsschefs hinaus. Nach der Abwahl Vogels hat es nach Angaben des CDU -Landesgeschäftsführers Hans Terlinden „ein paar Austritte“ aus der Partei gegeben. Zu den prominentesten Mitgliedern, die ihren Austritt erklärten, gehört der Kaiserslauterer Prälat Gerhard Fischer.