NEUE HEIMAT – SORGENFREI

Wenn der Name ruiniert ist, muß sich was ändern. Zu diesem Schluß sind offenbar die Verantwortlichen der Neuen Heimat gekommen. In einem Brief an ihre Mieter und Mitarbeiter schreibt die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft, die nun im Besitz des Senats und der GEHAG steht: „Vielleicht erinnern Sie sich? In den vergangenen Jahren kam die Neue Heimat ins Gerede“. Um Verwechslungen, da die Wohnungen nun der öffentlichen Hand gehörten, für die Zukunft auszuschließen, werde ein neuer Name gesucht und die Mieter sollten bei der Findung mitentscheiden. Dafür wurden sogar Preise ausgesetzt. Sechs Monate mietfrei oder 4.000 Mark gibt es für den besten Vorschlag. Für Platz zwei immerhin noch 2.000 Mark.

„Wir waren total verblüfft, wieviele Briefe wir bekommen haben“, sagt Holger Rebehn von der NH. Die meisten jedoch, räumt Rebehn ein, enthielten keine Ideen: „Viele haben einfach nicht verstanden, warum wir unseren Namen verändern möchten. Die meisten wollen den jetzigen behalten.“

Offenbar, so Rebehn, hätten sich insbesondere ältere Leute Gedanken gemacht. Vorschläge wie „Sorgenfrei“ oder „Idylle“, da hat der Mann ganz recht, können keinem jugendlichen Hirn entsprungen sein. Angesichts der realen Zustände, in der sich die NH-Wohnungen befinden, schon gar nicht. Wie die Neue Heimat in Zukunft heißen soll, muß der Aufsichtsrat entscheiden. „Die Fülle des eingesandten Materials“, sagt Rebehn, „wird denen noch schwer zu schaffen machen.“ Der Wettbewerb ist noch nicht abgeschlossen. Bis morgen können Vorschläge eingesandt werden.

Überhaupt scheint sich die Gesellschaft für die Zukunft viel vorgenommen zu haben. So heißt es in dem Brief: „Da Wohnen mehr als nur ein 'Dach über dem Kopf' bedeutet, liegt uns vor allem auch die Förderung nachbarschaftlicher Kontakte am Herzen.“

hosch