Rudi,Rudi,Hahaha!

■ AS Rom/Rudi Völler/Dynamo Dresden/Torsten Gütschow/Stehaufmännchen Kirsten/Niels Liedholm/1. FC Köln/Real Sociedad San Sebastian/Thomas Häßler/VfB Stuttgart/FC Groningen

111111111111111 U E F A - C U P 4 Hinspiele (Achtelfinale)

München - Inter Mailand0:2

San Sebastian - Köln1:0

Dyn. Dresden - AS Rom2:0

Gir. Bordeaux - Neapel0:1

Heart of Midl. - V. Mostar3:0

Vict. Budapest - T. Turku1:0

FC Lüttich - Juventus Turin0:1 RUDI, RUDI, HAHAHA!

Gerade rechtzeitig zum Besuch von AS Rom im UEFA-Cup wurde Dresden von einem heftigen Schneegestöber heimgesucht. Widrige Bedingungen für die verwöhnten Italiener, denen solches sonst nur höchst sporadisch im winterlichen Turin oder Mailand zu widerfahren pflegt. Ihre beiden brasilianischen Neu-Einkäufe Renato und Andrade, die Schnee nur vom Hörensagen kennen, hatten die Römer gar nicht erst eingesetzt, dafür durfte Rudi Völler zur Belustigung der Zuschauer mitwirken. Keinen einzigen Zweikampf konnte der ehemalige Bremer gegen seinen Bewacher Trautmann gewinnen, wuchtete diesem dafür ständig den Ellenbogen in die Rippen, fiel mit der Nase theatralisch in den Schnee, ohne beim Schiedsrichter Gnade zu finden, und mußte sich ständige „Rudi, Rudi, hahaha„-Chöre anhören. Ein Erfolgserlebnis wurde ihm immerhin zuteil: sein Gegenspieler schoß kein Tor.

Dafür waren andere zuständig. Wenn Dynamo Dresden spielt, wünscht sich jeder, daß es einen Elfmeter gibt, denn den schießt dann Torsten Gütschow, und der kann das mit dem linken Fuß ebensogut wie mit dem rechten. Auch Roms Verteidiger Oddi war offensichtlich gespannt, welches Bein Gütschow diesmal wählen würde. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit säbelte er in der 15.Minute Kirsten im Strafraum um und Gütschow traf - mit links. In der 81.Minute inzwischen durfte Andrade doch noch unter Beweis stellen, daß er auf Schnee absolut nicht laufen kann - erhob sich Stehaufmännchen Kirsten trotz mehrfachen Foulspiels wieder vom Schneeboden, flankte gekonnt in die Mitte und Minge köpfte das 2:0. Roms Trainer Niels Liedholm war von den Dresdenern, einer „lebendigen Mannschaft mit moderner Spielanlage“ beeindruckt und sah für das Rückspiel „Schwierigkeiten“ auf sich zukommen.

Auch der 1. FC Köln wird es nicht leicht haben, in zwei Wochen gegen Real Sociedad San Sebastian die erforderlichen zwei Tore zum Weiterkommen zu schießen. Auf dem glitschigen Boden, den die Basken wie üblich vor dem Spiel gewässert hatten, obwohl die Temperatur fünf Grad minus betrug, hielten sich die Kölner recht wacker. Dennoch mußten sie in der 54. Minute das bittere 0:1 durch den 19jährigen Loinaz hinnehmen, dem Torwart Illgner einen Aufsetzer von Mujca vor die Füße klatschte. Die Kölner sind dennoch hochoptimistisch und hoffen vor allem auf Abwehrfehler der Basken. Oder wie es Thomas Häßler ausdrückt: „In der Deckung haben die Spanier den einen oder anderen Zappelphillipp. Wir wären doof, wenn wir das nicht ausnutzen würden.“

Viel Lob heimste der VfB Stuttgart für seinen 3:1-Sieg beim FC Groningen ein, dessen Trainer Eykelkamp sich schon auf das Rückspiel freut: „Das wird bestimmt sehr lehrreich für uns.“

Matti