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Der Weg der Frauen - Wendo

Staatliche Repression, das Verbot aller Waffen im mittelalterlichen Japan verhalfen den waffenlosen Kampf- und Selbst-verteidigungstechniken des alten China zu weiter Verbreitung.

Vor mehr als 2.000 Jahren entstanden dort in einem Shaolin -Tempel die asiatischen Selbstverteidigungskünste. Ein indischer Prinz, der das Kloster besuchte, entwickelte eine Methode, die kopflastigen Gelehrten auch körperlich fit zu machen. In diesem Kloster liegt der Ursprung aller asiatischen Kampf- und Selbstverteidigungssportarten: dem chinesischen Kung Fu, dem japanischen Karate (des Kampfes mit der „leeren Hand“), der „sanften Kunst“ des Jiu-Jitsu und dem koreanischen „Weg des Fußes und der Faust“, des Teakwondo. Hinter allen Sportarten steht die Philosophie, über den Weg (Do) der harten körperlichen Erziehung, den Geist zu schulen, Persönlichkeit zu bilden.

Was damals im Shaolin-Tempel begann und in viele „Dos“ auslief, führte 2.000 Jahre später eine sechsköpfige kanadische Familie wieder zusammen: Jedes Mitglied soll eine andere asiatische Variante der Kampfsportarten beherrscht haben. Aus den verschiedenen Techniken entwickelten sie ein neues Selbstverteidigungssystem speziell für Frauen, das Wendo (women doWeg der Frauen). Diese Form der Selbstverteidigung verwendet vor allem Techniken, die weniger Kraft voraussetzen und in Alltags- und Anmachsituationen gut zu verwenden sind, wie zum Beispiel Befreiungsggriffe. Wendo wird heute ausschließlich von Frauen für Frauen gelehrt.

F.G.

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