Schoko-Gipfel

 ■ Mit dem WEIHNACHTSMANN auf Du und Du

Der Gipfel der Kakaoländer wurde Anfang November auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Kakaoproduktion wird in diesem Jahr um 7 Prozent steigen. Der Preis wird weiter fallen. Ganz anders die Absatzchancen des Kakao-Spiels. Schoko & Co ist bereits auf dem Markt gelandet und sogar als einziges Wirtschaftsspiel in die Bestenliste der diesjährigen Kritikerjury aufgenommen worden. Die Spielregel ist betont fetzig und zynisch. Die Feierabendunternehmer Frauen sind nur als Konsumentinnen gefragt - können am Wohnzimmertisch die Sau rauslassen - glauben sie! Spielidee ist es, den wirtschaftlichen Konkurenzkampf am Beispiel des Schokoladenmarktes nachzuvollziehen - es hätten aber auch Unterhosen sein können. Spielziel ist es, wen wunderts, als erfolgreichster Manager die meiste Knete angehäuft zu haben: Personal einstellen und bezahlen. Kakao einkaufen. Schokolade produzieren. Schokolade verkaufen. Geld kassieren. Finanzen regeln, womit weder Steuerhinterziehung oder Parteispenden gemeint sind, sondern Aktienkauf und Zinsdienst. Nur wer eine bestimmte Anzahl Arbeiter einstellt, kann eine bestimmte Menge Schokolade produzieren. Nur wer genügend Bürokraten hat, kann für das verkaufte Geld kassieren. Nicht schlecht, aber langatmig, auch wenn das Spielmaterial recht bunt ist. Überraschungen gibt es nur, wenn Ereigniskarten gezogen oder durch Expresskarten dem Konkurrenten die Planung durcheinander gebracht wird. Bekommt man während des Spiels plötzlich Heißhunger auf Schokolade, so muß man sie trotzdem am Kiosk kaufen.

Peter Huth

Schoko & Co. Y. Hirschfeld und G. Monnet. Wirtschafts -Brettspiel. Ab 12 Jahre.???? DM Schmidt-Spiele