Schecks - aber kein Geld

■ Nach Copy-Shop-Schließung sind Copy-Schecks wertlos / Viele StudentInnen betroffen / Neueröffnung so schnell wie möglich

„Meine 70 Mark kann ich wohl vergessen“, schimpft Hans Borgolte, Sportreferent im ASTA der Bremer Universität. Der Ärger ist noch frisch, der Grund dafür liegt aber schon ein paar Wochen zurück: In den letzten Semesterferien hatte der im Zentrum der Universität gelegene C+N Copy-Shop Funke & Partner mit einem besonders günstigen Angebot für „Copy -Schecks“ geworben. Da hatte Borgolte nochmal ordentlich zugelangt. Doch aus dem billigen Kopiervergnügen wurde nichts mehr. Gleich zu Beginn des Semesters hatte der Copy -Shop seine Türen geschlossen - für immer. Die beim Bremer Amtsgericht beantragte Konkurseröffnung ist aber noch nicht beschlossen. Dies teilte die leitende Staatsanwältin Helga Bonarenz-Jäckel mit.

Dort, wo sonst das studenti

sche Leben tobt und die Kopierer nicht zur Ruhe kommen, herrscht jetzt Dunkelheit, Stille und Leere - wie im Portemonnaie des Studentenfunktionärs. Denn: Die Aussicht, das Geld zurückzubekommen, scheint ziemlich gering zu sein. „Wir stehen zwar mit dem Rechtsvertreter der Firma in Gesprächen“, so der Geschäftsführer des Bremer Studentenwerks, Christian Rohlfing, „aber nach meiner persönlichen Einschätzung gibt es da keine große Hoffnung auf Rückerstattung für unverbrauchte Copy-Schecks.“ Wie Borgolte geht es auch vielen seiner Mitstudierenden. „Der Copy-Shop hat da nochmal richtig hingelangt“, sagt Willi Kurczke vom Bremer ASTA zu der Pleite.

Währenddessen brodelt es in der Gerüchteküche. Der ehema

lige Geschäftsführer ist flüchtig und wird polizeilich gesucht, heißt es. Und allgemein wird davon ausgegangen, daß die Pleite wirklich eine vollständige ist: Das noch vorhandene Guthaben soll nicht einmal für die Eröffnung des Konkurses ausreichen. Dafür steht eine andere Eröff

nung ins Haus: So schnell wie möglich soll der Copy-Laden seine Arbeit wieder aufnehmen - dann allerdings unter einem anderen Pächter und hoffentlich mit mehr Erfolg. Das Studentenwerk steht mit mehreren BewerberInnen in Verhandlungen.

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