Teure Farbeier

Berlin (dpa) - Eine 33jährige Frau ist am Dienstag zu 2.700 Mark Geldstrafe verurteilt worden, weil zwei von ihr geworfene Farbeier Kleidung und Haare von Polizeipräsidenten Georg Schertz bespritzt hatten. Der Schuldspruch des Moabiter Schöffengerichts lautete auf Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung.

Der Vorfall ereignete sich am 8.Juli 1987 vor einer Kreuzberger Seniorentagesstätte, wo Schertz an einem Bürgergespräch zu den Kreuzberger Mai-Krawallen teilnehmen wollte. In seiner Aussage vor Gericht erklärte der Polizeipräsident, daß die Farbeier von hinten geworfen worden und auf sein Dienstfahrzeug geprallt seien. Er habe sich den Kopf eine halbe Stunde intensivst mit Benzin waschen müssen. Die Staatsanwaltschaft hatte neun Monate Freiheitsstrafe zur Bewährung und 20 Stunden gemeinnützige Arbeit beantragt. Der Anklagevertreter sprach von einer rechtsfeindlichen Gesinnung und erheblichen krimineller Energie der Frau.