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Gold für die Polgarinnen

■ Bei der Schacholympiade wurde die Vormachtstellung der Sowjetunion erschüttert

Berlin (taz) - Bis zum letzten Spieltag der Schach-Olympiade in Saloniki wollte niemand so recht daran glauben, daß die Polgar-Schwestern Zsuzsa (19), Sophia (14) und Judit (12) aus Ungarn tatsächlich das Kunststück fertigbringen würden, die Sowjetunion vom Schachthron zu stoßen. Vor dem Finaltag waren beide Teams punktgleich. Dann verlor die UdSSR, geschwächt durch den Verlust der 32jährigen Jelena Achmilowskaja, die mit dem US-Spieler John Donaldson durchbrannte, gegen die Niederlande mit 0:3, Ungarn gegen Schweden mit 1:2. Der eine von Judit gewonnene Punkt genügte den Polgars zum ersten Platz, die Sensation war perfekt.

Judit war der absolute Star des Turniers. Von dreizehn Partien gewann sie zwölf, nur gegen Lewitina (UdSSR) unterlief ihr ein Remis. Ende des Jahres soll Judit, die in diesem Jahr Weltmeisterin bei den - männlichen - Unter-Zwölf -Jährigen wurde, zur „Internationalen Meisterin“ gekürt werden. Sie wird dann die jüngste Person sein, die jemals diesen Titel verliehen bekam. Selbst die Wunderknaben Bobby Fischer und Garri Kasparow mußten bis 14 auf die Meisterweihe warten.

Kasparow, der bei den Männer mit seinem Team souverän siegte, äußerte sich bereits recht vorsichtig über die neue Herausforderung aus Ungarn: man solle erstmal Judits Leistungen abwarten, wenn sie 15 sei, dann werde man weitersehen.

Matti

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