„Big Bubble“ im ICC

■ Magere Bilanz zum Abschluß der High-Tech-Schau im ICC: Geringe Besucherbeteiligung, wenig Aussteller

Halbleere Kongreßsäle, zwei mangels TeilnehmerInnen ausgefallene Tagungen, darunter die Computer-Animation-Tage, kaum Besucher und geringe Aussteller-Präsenz lautet die magere Bilanz der „Fünften Berliner Big Tech“, die von der Technologie-Vermittlungsagentur (TVA) veranstaltet wurde und am Samstag im ICC zu Ende ging (siehe auch taz vom 30.11.).

Von den laut Kongreßverzeichnis insgesamt 81 Ausstellerfirmen waren einige erst gar nicht angereist. Von denen, die sich vorstellten, kamen auch nur die Hälfte aus Berlin, und davon waren peinlicherweise nur zwei der vielgerühmten Berliner EDV-Firmen. Statt dessen wurden der TÜV Berlin, die Berliner Absatz-Organisation und ein Schreibbüro als High-Tech-Firmen verkauft. Die Pächterin des Cafe-Counters im Foyer des ICC verzeichnete wenig Umsatz: „Hier war nichts los“, klagte sie. Auch die erwarteten zweitausend FachteilnehmerInnen am „Forum für Zukunftstechnologien“ blieben aus, berichteten Empfangshostessen.

Herr Chen von der Chen marketing GmbH, verantwortlich für die Begleitausstellung im Foyer, zeigt sich ebenfalls enttäuscht. „Eine schlechte Besucherbeteiligung“, kommentiert er. Seine Firma war im letzten Moment eingesprungen, da sich nur schwer eine Messefirma finden ließ, die die begleitende Schau organisieren wollte. Enttäuscht sind die meisten Aussteller allerdings nicht. „Ist doch jedes Jahr so“, winkt eine Frau vom EDV -Weiterbildungsinstitut ITW ab - dabei sein ist alles, heißt die Devise für die meisten Aussteller. Die Präsenz auf der Messe gilt als Pflichtübung dem Wirtschaftssenat gegenüber, werden doch viele mittelständische High-Tech-Firmen mit Senatsgeldern gefördert. Den kleinen Kotau vor dem Geldgeber und politischen Garanten für Innovation lassen sich diese Unternehmen dann auch einige tausend Mark Standmiete kosten.

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