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■ UNI – TATNEUE NACHRICHTEN

Treffpunkte für die heutige Studi-Demo sind der Ernst-Reuter –Platz, der Steinplatz und das Rathaus Steglitz. Dort soll es um 14 Uhr losgehen. Um 15 Uhr setzt sich ein weiterer Demozug vom Fehrbelliner Platz aus in Bewegung. Abschlußkundgebung ist um 16 Uhr vor dem Rathaus Schöneberg.

Den Studenten der Technischen Fachhochschule (TFH) drohte der Präsident gestern mit der Polizei, falls sie nicht in kürzester Zeit die Barrikaden im Haus Bauwesen wegräumten. Die ArchitekturstudentInnen hatten dort einen Raum seit Samstag verbarrikadiert. In der Nähe der TFH wurden etwa 50 Polizisten gesehen. Außer der Drohung, mit Hilfe der Polizei zu zeigen, wer Herr im Hause sei, war der Präsident gestern nicht zimperlich. Er erteilte einem Studenten Hausverbot, weil der sich an der Sprengung einer Berufungsverhandlung beteiligte, und drohte ihm mit einer Strafanzeige. Den AStA –Vorsitzenden will er für den angeblich hohen materiellen Schaden in den Gebäuden haftbar machen. Die TFH-Studenten streiken weiter. Sie planen allabendliche Veranstaltungen von 18 bis 20 Uhr. Heute abend wird ein New Yorker Dozent erwartet, mit dem man auch über Studienbedingungen in anderen Ländern und über Austauschprogramme reden will.

Streik auch beim VHS-Kolleg Charlottenburg: Zunächst für eine Woche wollen die StudentInnen in spe den Lehrbetrieb lahmlegen und sich solidarisch mit den Forderungen ihrer zukünftigen KollegInnen zeigen. Die SchülerInnen des zweiten Bildungsweges wollen sich gleichzeitig auch gegen die beabsichtigte ZBW-BAFöG-Reform wehren, die das Geld zukünftig nur noch elternabhängig und auf Darlehensbasis gewähren soll.

Zur Urabstimmung über die Fortsetzung des Streiks kommt es morgen zwischen 9 und 18 Uhr bei den Juristen. Per Studentenausweis sollen sie über den weiteren Verlauf der Institutspolitik entscheiden.

Aus Steikgründen fallen die Veranstaltungen der Zentraleinrichtung Studienberatung und psychologische Beratung aus. Geplant war die Vorstellung der Studienfächer Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft.

Für die Wiederherstellung der Mitbestimmung in den Direktorien der wissenschaftlichen Einrichtungen tritt der hochschulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Doc Kremendahl, ein. Erforderlich sei auch eine Verstärkung der studentischen Mitbestimmung in den übrigen Selbstverwaltungsgremien. Das Kuratorium der FU solle seine Beschlüsse zur Strukturplanung in wichtigen Teilbereichen korrigieren. Außerdem dürften den StudentInnen keine unzumutbaren Nachteile durch den Streik entstehen.

Zur Unterstützung des streikenden Lateinamerika-Instituts verlegt die Gesellschaft für Literatur heute um 21 Uhr ihre Veranstaltung Vorstellungen, Informationen, Lesungen, Diskussionen, Musik ins Institutsgebäude am Breitenbachplatz. Ursprünglich sollte das Lyrikhappening im Literaturhaus in der Fasanenstraße stattfinden.

Christine Berger/RiHe

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