Deutsche Bank steigt in Versicherungsgeschäft ein

Berlin (ap/taz) - Die Deutsche Bank geht als erstes großes Kreditinstitut mit einer eigenen Tochtergesellschaft ins Versicherungsgeschäft. Im Januar werde bei den Behörden der Antrag auf Gründung der „Deutsche Bank Lebensversicherungs AG“ gestellt, gab Vorstandssprecher Alfred Herrhausen bekannt. Die Gesellschaft soll im Herbst '89 ihre Geschäfte aufnehmen und ihre Policen über die Bankfilialen und den Außendienst der Bauspar-Tochtergesellschaft mitvertreiben.

Während sich Commerz- und Dresdner Bank für die Kooperation mit Versicherungen entschieden haben, wagt die Deutsche Bank den Alleingang: „Wir können und wollen nicht Verkaufsagent für Produkte Dritter sein“, sagte Herrhausen. Die Deutsche Bank werde höchstens 49 Prozent der neuen Tochter verkaufen. Angebote lägen bereits vor.

Die Branche wertet diese Pläne vor allem als Kampfansage an die Allianz, die den 45-Milliarden-Markt bislang beherrscht und im Oktober mit der Dresdner Bank einen Kooperationsvertrag geschlossen hat. Für Herrhausen ist die Neugründung „keine Kriegserklärung„; allerdings sei es „eine Frage der Fairneß“, daß er seinen Aufsichtsratsposten bei der Allianz Leben zurückgebe.

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