CSU: Scholz ist eine „Mimose“

Berlin (ap/taz) - Nach dem Flugzeugabsturz in Remscheid und dem Rücktritt des parlamentarischen Staatssekretärs Würzbach verschärft sich die Kritik an Verteidigungsminister Scholz auch innerhalb der CDU/CSU. Der CDU-Abgeordnete Börnsen warf Scholz vor, er führe sich „fast wie eine Diva auf“. Wie eine „Mimose“ habe Scholz reagiert, meinte der CSU-Politiker Benno Zierer. Der FDP-Abgeordnete Feldmann befand, der Verteidigungsminister bleibe nach den jüngsten Konflikten „zumindest stark angeschlagen zurück“.

Unverholenes Murren gegen Scholz wurde auch innerhalb der Bundeswehrführung am Rande der Kommandeurstagung in Würzburg laut. Dort hatte sich Scholz erstmals seit seinem Amtsantritt den 450 Generalen, Admiralen und Obersten stellen müssen und keinen besonders guten Eindruck hinterlassen. Er sei in seinem Referat unzureichend auf die Probleme der Streitkräfte eingegangen und habe in der Diskussion hinter verschlossenen Türen keine Orientierung gegeben. Generalinspekteur Wellershoff wollte auf der Abschlußpressekonferenz die Stimmung der Kommandeure nicht kommentieren, um „das Vertrauensverhältnis nicht zu stören“. Scholz dagegen dementierte Gerüchte, daß auch Wellershoff bald seine Uniform an den Nagel hängen muß.

Ve.