Demooffener Samstag

■ Außer Tausenden, die den verkaufsoffenen Samstag zum Einkaufen nutzten, demonstrierten Hunderte auf vier Demos

Der vergangene Samstag stand ganz im Zeichen der „Streetworker“ mit konkreten Forderungen. Insgesamt vier Demonstrationen bewegten sich zu mittäglicher Stunde durch die Innenstadt und erlangten die unfreiwillige Aufmerksamkeit vieler Autofahrer, indem sie den Verkehr zeitweise völlig lahm legten.

Eine Schülerdemo, die um 14Uhr am Wittenbergplatz gestartet war, zog mit etwa 700 Schülern bis zum Amtssitz von Schulsenatorin Hanna Laurien in der Brettschneiderstraße. Mit Pink Floyds „We don't need no education“ aus dem Lautsprecherwagen sowie Sprechgesängen „Los Hanna, gib schon nach, heute sind die Schüler wach“ machten die Pennäler stimmungsvoll auf sich aufmerksam.

Die Wanneneskorte, die den Zug anführte, mußte sich mangels Einsatzanlaß erneut ihre Existenz in Frage stellen lassen, reichten doch die gelegentlich aus dem Demozug geworfenen faulen Eier nicht aus, die unbehelmten Beamten zu provozieren. An Verkehrsknotenpunkten, wie dem Einkaufs -Mekka Wilmersdorfer Straße, machten die Schüler immer wieder auf ihre Forderungen aufmerksam: keine Lehrerarbeitszeitverkürzung und Mitbestimmung in allen schulischen Gremien.

Zeitgleich mit der Schülerdemo fand am Samstag nachmittag eine Demonstration gegen Wohnungsnot statt. Veranstaltet von der Fachhochschule für Sozialpädagogik zogen die rund 500 Demonstranten Richtung Rathaus Schöneberg, wo eine Abschlußkundgebung hätte stattfinden sollen. Nach Angaben der Polizei löste sich der Protestzug der Wohnungsnotbetroffenen jedoch schon auf der Bundesallee friedlich auf.

350 Demonstranten wendeten sich am Samstag mittag gegen die Menschenrechtsverletzungen im Iran. Am Adenauerplatz gestartet, zogen die Protestmarschierer über die Bismarckstraße bis zur Kant-/Ecke Wilmersdorfer Straße, wo die Demonstration endete.

60 Eltern und rund 30 Kinder demonstrierten nach Angaben der Polizei für eine „Schule ohne Aussonderung“ während eines Zuges ab Pallas-/Ecke Gledtischstraße.

Christine Berger