Sensation im Davis Cup-Finale

■ Boris Becker, Steeb und Jelen spenden Trost den deutschen Seelen

Berlin (taz) - Das deutsche Tennis hat ein zweites „Wimbledon“ erlebt. Drei Jahre nach Beckers erstem Triumph auf dem Heiligen Rasen holte das Davis-Cup-Team mit einem sensationellen 4:1-Sieg zum ersten Mal den häßlichsten Pott seit Erfindung des Salattellers.

Gleich im ersten Spiel hatte Karl-Uwe Steeb mit seinem nie für möglich gehaltenen Erfolg gegen den Weltranglisten -Ersten Mats Wilander den Final-Gegner Schweden geschockt. Becker schickte mit seinem sicheren Sieg gegen Edberg die Schweden mit O:2 ins Bett. Nach dem Fünf-Satz-Gewinn des deutschen Doppels Becker/Jelen am Samstag hatten die Sonntagsspiele nur noch statistischen Wert. Der entnervte Wilander trat hier zu seinem zweiten Einzel gar nicht mehr an. Edberg gelang schließlich der Ehrenpunkt gegen Steeb.

Der „traumhafte Erfolg“ (dpa) der Deutschen löste eine Lawine an Superlativen aus. Becker gab zu Protokoll: „Ich wußte gar nicht, was passiert war, ich spürte nur, daß es was ganz Dolles war.“ Doppelspieler Eric Jelen zeigte sich siegestrunken: „Wir haben erst mal ein paar Bierchen getrunken und jetzt sind wir alle ziemlich gut aufgelegt.“ Verlierer Stefan Edberg: „Die Deutschen kamen hierher und hatten nur einen Gedanken im Kopf, den Davis-Cup zu gewinnen“. Ion Tiriac, Boris Beckers Manager, faßte am Ende alles zusammen: „Das ist gut für Boris, das ist gut für alle. Mit Daviscup kannst Du machen alle Geld der Welt“.

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