„Falsche Politik mitgetragen“

■ Deutsche Polizeigewerkschaft sieht in dem neuen Innensenator Peter Sakuth „keinen neuen Mann“ / SPD-Fraktions-Chef Dittbrenner: Kritik „dumm und unverschämt“

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (im Beamtenbund) hat den neuen Innensenator Peter Sakuth mit einer geharnischten Kritik zum Amtsantritt bedacht: Nach den „jahrelangen unrühmlichen Vorgängen in der Bremer Innenbehörde“, so die Beamten-Vertretung, käme ein Mann ins Amt, der „als 3. Wahl“ gelte. Es sei auch kein „neuer Mann“, denn Sakuth sei „ein alter Hase der Bremer Innenpolitik“. Er habe „seit Jahren die falsche Politik des Bremer Senats mitgetragen“. Das Erbe Sakuths sei es, daß ein Investitionsbetrag von nunmehr

20 Millionen im Polizeibereich fehle. Daß Sakuth die „seit Jahren auf Halde“ liegenden Pläne zur Reorganisation der Polizeihauses öffentlich vertrete, „ohne bereits Amtsinhaber zu sein oder mit den Betroffenen gesprochen“ zu haben, sei „eine Peinlichkeit“. In derselben Erklärung, die der 1. Vorsitzende Arnim Oelkers unterzeichnet hat, erklärt sich die Polizeigewerkschaft dennoch zu „fairer Zusammenarbeit“ bereit.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Claus Dittbrenner hat in einem nicht weniger deutlichen Schreiben die Erklärung als „un

verschämt und anmaßend“ zurückgewiesen. „Dumm und unverschämt“ sei es, dem neuen Innensenator vorzuwerfen, er habe als persönlicher Referent des früheren Bürgermeisters Koschnick „die falsche Politik des Bremer Senats mitgestaltet“. Dittbrenner gibt die Vorwürfe zurück: „Der Vorwurf, Peter Sakuth habe seine eigenen Vorstellungen öffentlich dargestellt, ohne mit den Betroffenen, also der Deutschen Polizeigewerkschaft gesprochen zu haben, ist ebenso peinlich wie anmaßend...“

K.W.