Feuriges Silvester in Hamburg

Hamburg (taz) - Für die „Zusammenlegung der politischen Gefangenen“ demonstrierten am Silvesterabend in Hamburg über 2.500 Menschen. Gegen 23 Uhr sammelten sich die DemonstrantInnen, überwiegend Autonome, in der Hafenstraße, um dann in der „machtvollsten Silvesterdemo seit Jahren“ (so die Teilnehmer) zum Untersuchungsgefängnis zu marschieren. Vor dem Knast am Sievekingplatz führte die eine wahre Leistungsschau ihres Fuhrparkes vor: Mehrere Wasserwerfer mit 9.000 Litern Tankvolumen, kleine Wasserwerfer und gepanzerte Fahrzeuge, umringt von mehreren hundert uniformierten Staatshütern hatten sich hinter doppelreihigen Absperrgittern verschanzt.

Im dichten Nebel, somit auch für die Polizei nur noch schwer auszumachen, bewegte die Demonstration sich nach den Grüßen in den Knast zum Schanzenviertel. Zahlreiche Scheiben von Supermärkten, Tankstellen und Banken gingen zu Bruch. Nach Polizeiangaben kam es im Schanzenviertel noch bis in die Morgenstunden zu Auseinandersetzungen zwischen DemonstrantInnen und der Polizei. Auch in der Hafenstraße soll es zu Auseinandersetzungen gekommen sein. Auf die Revierwache der Stresemannstraße seien drei Molotow -Cocktails geworfen worden. Silvestergrüße erhielten auch Zivilfahnder in der Simon-von-Utrecht Straße und am Neuen Pferdemarkt.

Frank Wieding