Ein Lob der Revolution

■ Castro beschwört Prinzipientreue

Santiago de Cuba (afp/ap/taz) - „Marxismus-Leninismus oder Tod“: Diese Losung gab Fidel Castro bei seiner Ansprache zum 30. Jahrestag der kubanischen Revolution aus. Auf demselben Balkon, von dem aus er am 1.Januar 1959 den „Beginn der Revolution“ proklamiert hatte, forderte Castro jetzt erneut „Treue den Prinzipien des Sozialismus“. Gerade in „diesen Zeiten der Verwirrung“ - eine Formulierung, die nach Ansicht von Beobachtern auf die sowjetische Perestroika bezogen war

-seien „revolutionäre Unbeugsamkeit“ und „Prinzipienfestigkeit“ gefragt. Die strikte Einhaltung sozialistischer Grundsätze sei wichtig, weil Kuba eine „enorme Verantwortung“ gegenüber den Völkern der Dritten Welt trage. Die mit knapp zwei Stunden überraschend kurze Rede wurde live in Rundfunk und Fernsehen übertragen. Castro lobte die kubanische Revolution, die sich seit 30 Jahren gegen das „mächtigste Reich in der Geschichte der Menschheit“ behaupten müsse, als „Leuchtturm vor den Augen der Welt“ und „die höchste Stufe in der Geschichte des Landes“. Besonders würdigte Castro den internationalistischen Kampf in den vergangenen drei Jahrzehnten, darunter das Verhalten seiner Soldaten in Angola. Die heimatliche Revolution wird, so prophezeite Castro, auch noch ihren 100.Jahrestag feiern.

doro