„Katastrophale“ Bildungsplanung

■ Handelskammer sieht neue Gründe, mit Senator Franke unzufrieden zu sein Erfolg für Bilinguales Gymnasium „von vornherein in Fragee gestellt“

Als Bremens Bildungssenator Horst Werner Franke im letzten Herbst das Aus für das traditionsreiche Kippenberg-Gymnasium verkündete, hatte er ein Trostpflaster für Bremens bessere Bildungsbürger-Kreise in petto: Ein bilinguales Gymnasium, an dem bereits die 10jährigen PennälerInnen in der Weltsprache „Englisch“ unterrichtet werden sollen. Gedacht war Frankes Versöhnungsangebot insbesondere für die Handelskammer und ihren Präses Friedo Berninghausen, bei dem Franke eigentlich im Wort war, Kippenberg zu erhalten.

Berninghausen, schon damals stocksauer, hat Franke jetzt einen weiteren bösen Brief geschickt. Nachdem Berninghausen Wind von Plänen für die Ausgestaltung des bilingualen Gymnasiums Wind bekommen hat, fühlt er sich ein zweites Mal gelinkt: Anders als der jetzige Vizepräses der Handelskammer erwartet hat, soll Englisch nämlich erst in Klasse sieben verbindlich werden. Für die fünften Klassen soll „ein verstärkter Englischunterricht auf freiwilliger Basis“ eingerichtet werden. Damit, so fürchtet Berninghausen, ist „eine

positive Entwicklung des bilingualen Gymnasiums von vornherein in Frage gestellt“. Und, führt der Vizepräses in seinem Schreiben an Franke weiter aus: „Wir beurteilen solche Planungen, wenn sie wirklich erwogen werden, schlicht als katastrophal.“

Unabhängig davon fordert die Handelskammer nach wie vor den Erhalt des Kippenberg-Gymnasiums. Ursprünglich sei das sei das bilinguale Gymnasium nämlich „zusätzlich“ und nicht im Tausch für ein anderes versprochen gewesen.

kvr