Spalier für Müll-Politik

■ Oldenburger Aktionskomitee organsierten Empfang für Müllverbrennungsfans unter Kommunalpolitikern

Was sie sonst nur aus dem Fernsehen von den ganz Großen des Politikgeschäfts kennen, konnten KommunalpolitikerInnen aus dem Regierungsbezirk Weser-Ems gestern in Oldenburg live erleben. Ein richtiges Empfangskomittee erwartete sie. Und auf dem Weg in den Veranstaltungsraum, wo über die zukünftige Müllpolitik im Regierungsbezirk informiert und diskutiert werden sollte, mußten sie ein Spalier abschreiten. Doch statt Marschmusik und Militär-Zeremoniell gab es nur Flugblätter. Der Grund: Das Empfangskomittee bestand aus etwa 70 Mitgliedern des „Aktionsbündnisses Weser -Ems“, die vor den Gefahren der geplanten Müllverbrennungsanlage warnten.

Diesem Bündnis gehören neben den Grünen und der DKP die Umweltverbände und mehrere

Bürgerinitativen der Region an. Sie haben den MVA-Planungen, die mittlerweile von einem großen Teil der für die Müllpolitik verantwortlichen KommunalpolitikerInnen unterstützt werden, den Kampf angesagt. „Dies ist technologisch der falsche Weg und umweltpolitisch nicht vertretbar, weil die MVA-Gifte an die Umwelt gelangen und eine Verbrennung dem Prinzip der Müllvermeidung und wiederverwertung entgegensteht“, so der grüne Abgeordnete im Oldenburger Stadtrat, Reinhard Elfring.

Während die unerwartete Begrüßung von über 20 Polizisten überwacht und von öffentlichem Interesse begleitet wurde, blieben die KommunalpolitikerInnen im Saal unter sich.

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