Schüler erreichten Gespräch mit Bezirksvertreter durch Streik

„An den Berliner Schulen bleibt alles ruhig“, verlautete gestern aus dem Senat. Das stimmt offenbar so nicht. „Wir dulden das“, sagte der Leiter der Herder-Oberschule in Westend, die noch teilweise bestreikt wurde. In manchen Schulstunden wurde über die Forderungen der Schüler nach mehr und besserem Unterricht, mehr Mitbestimmung und anderen Unterrichtsinhalten diskutiert, vielfach fand wieder regulärer Unterricht statt.

Auch an den Kreuzberger Schulen „Robert Koch“ und „Hermann Hesse“ wurde der Lehrbetrieb wieder aufgenommen. Am Montag noch hatten sich Schüler der Hermann-Hesse-Schule in einem Nebengebäude, „Bunker“ genannt, eingeschlossen (taz berichtete). Ein großes Polizeiaufgebot verhielt sich abwartend. Am späten Nachmittag ließen die Schüler Bezirksbürgermeister Krüger, Bezirksschulrat Nitsche und Volksbildungsstadtrat Engelmann zu einem Gespräch ein. Dabei wurde vereinbart, daß „möglichst“ bald eine Diskussion zwischen den Bezirksvertretern und 20 Schülervertretern stattfinden soll. Als Gegenleistung verließen die Schüler das Schulgebäude.

An zahlreichen Schulen werden weiter verschiedene Aktionen geplant. Auch über eine Wiederaufnahme des Streiks wird diskutiert. Heute abend soll um 18 Uhr eine Schüler -Vollversammlung in der FU-Rostlaube stattfinden.

gebo