DAG: Angst um Wehrtechnik

■ Betriebsräte: Daimler-MBB-Fusion kostet Arbeitsplätze in den Bereichen Marine- und Sondertechnik / DAG will Arbeitsplatzgarantien und Bremer Beteiligung an Aerospace-AG

„Erhebliche Arbeitsplatzverluste“ fürchtet die Deutsche Angestelltengewerkschaft (DAG) durch die bevorstehende Fusion von Daimler-Benz und MBB.

In Bremen erwartet die DAG insbesondere Überschneidungen bei der Daimler-Tochter AEG und MBB in den Bereichen Wehr und Marinetechnik. AEG-Bremen beschäftigt in diesen Bereichen 1.600 MitarbeiterInnen, die künftige Daimler -Tochter MBB weitere 1.000. In einem gemeinsamen Konzern, so fürchten die DAG-Betriebsräte, seien in beiden Bremer Werken Arbeits

plätze erheblich gefährdet. Zumindest in den Entwicklungs-, Qualitätssicherungs- und Vertriebsabteilungen sei die bisherige Zweigleisigkeit kaum aufrecht zu erhalten.

Die Betriebsräte fordern daher Arbeitsplatzgarantien und den Erhalt aller Mitbestimmungs rechte und sozialen Leistungen. Von der Bremer Landesregierung erwarten sie eine Beteiligung an dem geplanten deutschen Luftfahrtunternehmen „Aerospace“. Nur durch eine Beteiligung Bremens an dieser Dachorganisation sei eine politische Einflußnahme

im Interesse der Arbeitsplätze gewährleistet.

Bremens Bürgermeister Klaus Wedemeier hat Hoffnungen auf ein Bremer Aufsichtsratsmandat bei der Aerospace-AG inzwischen als unrealistisch zurückgewiesen. Die Bremer Beteiligung an MBB ließe sich theoretisch zwar in eine Beteiligung bei Aerospace umwandeln, würde aber lediglich drei Prozent betragen. Damit, so Wedemeier, „ist klar, daß ein Aufsichtsratsmandat in dieser Gesellschaft nicht zu erreichen ist.“

K.S.