Bye bye, Mr.President

Ein Cowboy kehrt heim auf die Ranch  ■ W I R, D A S V O L K

Der Große Kommunikator und Friedensengel verläßt das Weiße Haus. In seiner Abschiedsrede am Mittwoch abend strich der Hollywood-Deserteur - „ich wollte nie in die Politik, aber ich tat's, weil ich etwas Kostbares schützen wollte“ - zum letzten Mal seine ausgeprägte Fähigkeit heraus, die Welt so zu sehen, wie er sie sich wünscht.

„My friends, we did it“ - mit diesem Resümee, dem Teil der Rede, den er selbst geschrieben haben soll, meinte Reagan zweifellos die beispiellose (Rüstungs-) Konjunktur in „Friedenszeiten“, die selbstlose Unterstützung aufrechter nicaraguanischer Demokraten in Miami, die ungewollten Tiefflüge auf die Botschaftsgebäude in Kuwait und Libanon, die Waffendeals zur Bewahrung des Friedens am Golf und die Standrecht-Justiz im Kampf gegen den gesetzlosen Moslem aus Libyen.

Angetreten, eine moralisch angeschlagene Nation zu neuem Leben zu erwecken, veränderten er und seine Strategen die ganze Welt. Der amerikanische Geist sei neu erweckt, moralisch, wirtschaftlich und strategisch aufgerüstet durch den schöpferischen Genius des gemeinen Mannes.

„Die Zukunft wird auf immer uns gehören“ ermutigte Reagan seinen Nachfolger, der am 20.Januar die Regimenter Reagans und die während seiner Amtszeit auf 2.800 Mrd. Dollar verdreifachte Staatsverschuldung übernehmen wird. Die Überlegenheit des american way of life werde schließlich auch diese kleinen Schönheitsfehler überdauern. Und wiederum an der Zensur des Oval Office vorbei - : „Der amerikanische Traum muß ein Traum bleiben.“

Henk