Eiertanz im Rundfunkrat

■ Intendant Herrmann soll Republikaner-Wahlspot absetzen / CDU-Politikerin Wiechatzek erneut Vorsitzende des SFB-Gremiums

Anderthalb Stunden benötigte das 31köpfige Gremium auf der konstituierenden Sitzung, um sich eindeutig gegen den Wahlkampfspot der Republikaner auszusprechen. Das Fünf -Minuten-Machwerk der Rechtsaußen-Partei war bereits einmal gesendet worden und soll am nächsten Donnerstag wiederholt werden. Es ist nach Meinung des Rundfunkratsmitglieds Irene Berndt (Landeselternausschuß) „eindeutig volksverhetzend“. Rundfunkratsmitglied Jacov Rabau von der Jüdischen Gemeinde forderte deshalb das Gremium auf, die Bitte an den SFB -Intendanten Herrmann auszusprechen, jede weitere Sendung des Wahlspots zu unterbinden. Die Sitzung des Rundfunkrats mußte dann erst einmal unterbrochen werden, weil Intendant und weitere Mitglieder des erlauchten Kreises den Spot noch nicht einmal gesehen hatten. Nach gemeinsamem Glotzen konnte sich das Gremium dazu durchringen dem Antrag des Vertreters der Jüdischen Gemeinde zuzustimmen (bei vier Enthaltungen). Intendant Herrmann hat angekündigt, daß er morgen in sich gehen werde, um über eine Absetzung dieser Wahlwerbung zu entscheiden. Auf der gleichen Sitzung wurde die CDU -Politikerin Wiechatzek mit 28 Stimmen bei drei Enthaltungen als Vorsitzende wiedergewählt.

ali