Schere bis Saxophon

■ „(Lieder-)Meier Plus“ alias Helmut Meier spielt heute in Bassum und übermorgen in Stuhr: „Herzschlag“

Würde im deutschsprachigen Raum einer zum „Liederkaiser“ gekrönt - er käme bestimmt aus dem Bayernland und hieße Konstantin.

Ein „Liederclown“ hieße vielleicht Hermann.

Der „Liedermeier“ aber heißt Helmut. Helmut Meier.

Der Duisburg-Rheinhausener hat allerdings den bekannten Namen in der Vergangenheit schon mehrfach den Rang abgelaufen. Zumindest die Ränge der Südwestfunk -Liederbestenliste.

Dort rangierte er in den vergangenen Jahren mehrfach ganz oben. Vorwiegend mit seinen witzig-spritzigen Titeln „Eisenbahnsiedlung“, „Bißchen“ und „Bites and Bytes“. Titel, denen nie - darauf legen die JurorInnen auch großen Wert der gesellschaftliche Bezug fehlt.

Aber der Liedermacher kann ebensogut auch anders - seine mittlerweile vierte LP auf eigenem Label, mit der er sich zum ersten Mal mit seinem jetzigen Part

ner, dem Pianisten Ulrich Masuth, präsentiert, beweist es:

Es gelingen ihm kleine Liebeslieder genauso wie eine eindeutige Stellungnahme zum Arbeitskampf in seiner Heimatstadt, ohne daß er in übertriebene Innerlichkeit oder gewerkschaftliche Hau-Ruck-Mentalität abrutschen würde.

Das neue Programm des Duos „Meier Plus“ heißt, wie die LP, „Herzschlag“, vielfältig instrumentiert, von Schere bis Saxophon. Live hat sich Helmut Meier, ob solistisch oder mit Band, hier im Norden in der Vergangenheit leider sehr rar gemacht. Vielleicht ist das norddeutsche Publikum im Bremer Umland ja etwa fairer.

Jens-Peter Müller

„(Lieder-)Meier Plus“, heute um 20 Uhr:

Bassum, Aula in der Mittelstraße.

Übermorgen, den 20. Januar, um 20 Uhr:

Stuhr, Gutshaus Varrel.