Schüler besuchen Senatorin Laurien

■ 1.000 Schüler demonstrierten vor dem Sitz der Schulsenatorin / Laurien sei vor den Wahlen zu keinen Gesprächen bereit

Schulsenatorin Laurien bekam gestern nicht hohen, aber zahlreichen Besuch: Mindestens 1.000 Schüler und Schülerinnen versammelten sich in der Bredtschneiderstraße vor dem Gebäude des Schulsenats. In Sprechchören und auf Plakaten forderten sie die Rücknahme der Stundentafelkürzungen, Freigabe der zensierten Filme, mehr Mitbestimmung und - den Rücktritt der Schulsenatorin. Die Schulpolitik des CDU-Senats erklärten sie für verfehlt. Ein Polizeiaufgebot beobachtete die Kundgebung, verhielt sich aber abwartend. Zwischenfälle gab es laut Polizeibericht nicht.

In der Bredtschneiderstraße erfuhren die Schüler von Lauriens persönlichem Referenten Dannert, daß die Senatorin „nicht anwesend“ sei. Außerdem betonte er, daß Frau Laurien ohnehin „nicht vor den Wahlen mit den Schülern reden wolle oder werde“. Diese Mitteilung wurde von den SchülerInnen mit lautstarken Protesten entgegengenommen. Dannert erklärte sich bereit, selbst mit einer Schülerdelegation ein Gespräch zu führen. Das lehnten die jungen Leute ab. Sie überreichten daraufhin dem persönlichen Referenten ein Einladungsschreiben an die Senatorin, an der Landesschülerkonferenz teilzunehmen, die am 21. und 22.Januar in der Paul-Natorp-Schule stattfinden wird. Dannert wollte dieses Schreiben jedoch nicht anerkennen mit der Begründung, es sei unterschrieben vom „Aktionsrat“ und von der „Landesschülerkonferenz“. Es müsse vom Landesschülersprecher unterzeichnet sein, damit es Gültigkeit habe. Die Schüler haben beschlossen, dem Senat diesen Willen zu tun und einen entsprechenden Brief aufzusetzen und abzuschicken. Sie lösten die Demonstration auf.

Im übrigen sind viele der SchülerInnen, die nicht an der Kundgebung teilgenommen hatten, mit anderen Aktionen beschäftigt. An vielen Schulen wird gestreikt (siehe Bericht oben). Die Koordination der Schulen untereinander klappt zwar nicht so, wie gewünscht, aber es brodelt an allen Schulen und, wie es aussieht, ist ein Ende des Streiks nicht zu sehen.

gebo