Neue Boeings falsch verdrahtet

■ Untersuchung nach dem Absturz bei Kegworth in England bringt Montagefehler zutage / Fehler in der automatischen Feuerlöschanlage bei fünf Maschinen des Typs 757 entdeckt

London (ap) - Die nach dem Flugzeugabsturz vom 7. Januar in England angeordnete Überprüfung der elektronischen Anlagen in Boeing-Flugzeugen hat nach Angaben der Londoner Zeitung 'The Times‘ inzwischen fünf Fälle von falschen elektrischen Anschlüssen zutage gefördert. Wie die Zeitung am Dienstag berichtete, wurden am Montag in einer in den Niederlanden und einer in Kanada eingesetzten Boeing 757 falsche Verdrahtungen in der automatischen Feuerlöschanlage des Laderaums entdeckt.

Das Blatt schrieb, der Montagefehler in beiden Maschinen ähnle jenem, der zuvor bei einer Boeing 757 des britischen Flugunternehmens Air 2000 gefunden worden war. Vorher waren Anschlußfehler bei einer Boeing 757 der amerikanischen Fluglinie Delta und einer anderen Maschine desselben Typs entdeckt worden, die dem Flugunternehmen des Sultanats Brunei, der Royal Brunei Airlines, gehört.

Die Überprüfung war angeordnet worden, nachdem am 7. Januar bei der mißglückten Notlandung einer zweistrahligen Boeing 737 der Fluggesellschaft British Midlands bei Kegworth in Mittelengland 44 Menschen ums Leben gekommen waren. Aus ungeklärter Ursache war das rechte Triebwerk abgeschaltet worden, nachdem das linke offenbar in Brand geraten war. Man schließt nicht aus, daß ein Montagefehler Anlage schuld war.

Die jüngst entdeckten Falschanschlüsse fanden sich laut 'Times‘ in zwei Boeings 757 der Air Holland. Eine dieser beiden Maschinen ist von dem niederländischen Unternehmen an eine kanadische Charterfluggesellschaft vermietet worden.

Die 'Times‘ berichtete, die beiden Air-Holland-Maschinen und die der Air 2000 seien innerhalb eines relativ geringen Zeitraums im vergangenen Jahr im Boeing-Werk Renton im US -Staat Washington fertiggestellt worden. Dies deute an, daß dort jemand bei den Verdrahtungsarbeiten serienweise den gleichen Fehler gemacht habe.