DEFA-Spielfilm (Professor MamlockN, 23 Uhr 25, Bayern)

(Professor MamlockN, 23 Uhr 25, Bayern) Silvester 1932/33: Der jüdische Arzt Professor Mamlock gehört zu den Intellektuellen, für die der „Staat“ etwas Absolutes, Unwandelbares, Heiliges ist. Aber nicht bloß der „Staat“, auch die Familie, die Wissenschaft, die Gerechtigkeit sind für ihn ewige Werte. Aus diesem Grund glaubt er nicht, daß er nach der Machtergreifung der Nazis als Jude nicht mehr Deutscher sein darf. Nach wie vor vertraut er seinen Freunden, die mit den Nazis einen Kompromiß geschlossen haben unter dem Motto: „Es kann so schlimm nicht werden.“

Sein Sohn Rolf, Student der Medizin, erkennt die Gefahren des Faschismus und zieht darauf die Konsequenz: „Nicht mit den Nazis paktieren, sondern gegen sie kämpfen.“

Professor Mamlock will nur Arzt sein. Für ihn gibt es nur Kranke und Ärzte. Sein Zusammentreffen mit den Geschehnissen außerhalb seines Krankenhauses und seiner Familie bedeuten für ihn den Zusammenbruch seiner Welt. Die Entlassung des Juden Professor Mamlock und der damit in Zusammenhang stehende Verrat seiner Freunde lassen ihn erkennen, daß es unter dem Faschismus keine Humanität geben kann. Er erkennt auch, daß der Weg zu den Menschen, die ihm helfen könnten, zu den Freunden seines Sohnes, für ihn verstellt ist...

Mit dem 1961 entstandenen Spielfilm Professor Mamlock setzt das Bayerische Fernsehen seine Werkschau mit Arbeiten des 1982 verstorbenen DDR-Regisseurs Konrad Wolf fort. Professor Mamlock gehört zu den Filmen, in denen sich Wolf engagiert mit dem Nationalsozialismus und seinen furchtbaren Folgen auseinandersetzt. Zu ihnen zählen auch die Filme Sterne und Ich war 19.