Feiertage statt Arbeitsplätze

Stuttgart (taz) - Trotz aller Proteste von Lehrern, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), und selbst Schülern, hält der baden-württembergische Kultusminister Mayer-Vorfelder am Plan der Landesregierung fest, die Arbeitszeitverkürzung für Lehrer mit drei zusätzlichen beweglichen Ferientagen umzusetzen. Der Tarifvertrag im öffentlichen Dienst, so der Minister, sei mit offenem Dissens und ohne die verbindliche Zusage über die Schaffung zusätzlicher Stellen abgeschlossen worden. Eine kostenneutrale Umsetzung des Tarifvertrags hatte die Landesregierung schon im vergangenen Jahr beschlossen. Mayer -Vorfelder wirft Lehrern und GEW eine bewußte Irreführung von Schülern, Eltern und der Öffentlichkeit vor. Eine reale Arbeitszeitverkürzung für Lehrer sei in den vergangenen Jahren durch immer kleiner werdende Klassen entstanden. Der Tarifvertrag 1988, bei dem Neueinstellungen nicht ausdrücklich vereinbart worden waren, sei ein „Lehrstück, wie man es nicht machen sollte“, höhnte der Minister. Über weitere Arbeitszeitverkürzungen wird nach Ansicht Mayer -Vorfelders in den „nächsten Jahren mit Sicherheit nicht gesprochen“. „Der ganzen Welt“ versprach der Minister, einen Lehrerstreik mit allen Mitteln zu verhindern.

didi