Gras statt Gas

■ Jetzt möglich: Grünschnellweg quer durch Berlin

Ein Fuß- und Radweg von Buga zu Buga, vom Gelände der Bundesgartenschau 1985 in Britz zum Gelände der Buga 1995 am Moabiter Werder: diese Idee diskutieren jetzt Fachleute in der Senatsumweltverwaltung. Die gestern unterzeichneten Vereinbarungen zwischen Westberliner Senat und DDR -Reichsbahn machen es möglich. Eine „tolle Sache“ wäre ein solcher Pfad, meint Hendrik Gottfriedsen, der Geschäftsführer der Buga-GmbH. Der Grünschnellweg würde durch die alten, längst wild überwucherten Bahnflächen des Gleisdreiecks, des sogenannten Flaschenhalses und des Südgeländes führen. Dann könnte die Route neben der S-Bahn -Linie entlang des Teltowkanals und durch Kleingärten zum alten Buga-Gelände am Massiner Weg in Britz führen. Radfahrer müssen spätestens hier jedoch absteigen: Der alte Buga-Park ist für sie gesperrt.

Die Naturschützer im Senat halten es sogar für „denkbar“, das ganze Südgelände in die Buga 1995 einzubeziehen. Die Schau will ohnehin mehr als nur Rosengärten versprechen. Unter dem Motto „Stadtgrün“ könnte das Südgelände neben der Buga als Naturpark geöffnet werden, überlegen die Buga -Planer. Gottfriedsen: „Auf dem Südgelände kann keine Show stattfinden.“ Gottfriedsen fürchtet das Mißtrauen, das Bürgerinitiativen in die Buga-Konzeption haben. Hans Göhler von der BI Südgelände ist da viel zutraulicher: „Besser, die Buga legt einen Naturpark an als die Gartenbauämter in den Bezirken.“

Eine grüne Verbindung von Gartenschau zu Gartenschau greift nicht nur alte Bürgerwünsche nach einer „Grüntangente“ auf, sie wäre auch ganz im Sinne des Landschaftsprogramms, das der Senat kürzlich verabschiedete. Auch im Flächennutzungsplan ist eine grüne Verbindung vom Tiergarten zum Südgelände eingezeichnet. Allerdings bräuchte die Buga -Gesellschaft zusätzliche Mittel, um den Pfad zu bauen. „Wenn sich der Senat entscheidet“, so Gottfriedsen gestern zur taz, „dann stehen wir bereit, so etwas mit zu übernehmen.“

hmt