K O M M E N T A R Nicht einseifen lassen

■ An den StudentInnen liegt es, ob das alles war

Alle haben gewonnen: Die StudentInnen haben ihre Forderungen präzisiert und diskutierbar gemacht und innerhalb der Uni durchgesetzt, was überhaupt möglich war. Strafen oder finanzielle Regreßforderungen sind vom Tisch. Frauenquoten sind auf allen Ebenen und bei beiden Geschlechtern wieder Thema. Und: Alle reden nur noch von „Professor-Innen“. Der Rektor darf an seinen Schreibtisch, das Rechenzentrum läuft wieder. Die Polizei ist nicht aufgekreuzt.

Unübersehbar und richtig war das Mißtrauen gegenüber dem geschickten Uni-Rektor, der ja vieles zugestanden hatte: Bloß nicht einseifen lassen! Gewonnen haben auch die jungen StudentInnen vor allem das neue Bewußtsein ihrer Macht und die Erfahrung, daß man mit Entschlossenheit und gemeinsam ganz viel durchsetzen kann. Natürlich entscheiden über Gelder, Berufungen und Mittelverteilungen nicht studentische Vollversammlungen allein. Deshalb müssen die StudentInnen Rektorat und Senator weiterhin nachgiebig halten. Wenn die StudentInnen in jeder Veranstaltung mit Kenne und Power für ihre Inhalte und ihre wiederentdeckten Lernformen Dampf machen, dann wird der Streikerfolg nicht in der Kommission begraben. Susanne Paa